Beinwelltinktur

Wohltuende Schmiere für schmerzende Muskeln und Gelenke

Wenn der Boden nicht gefroren ist, kann während der ganzen Winterzeit die heilsame Beinwellwurzel gegraben werden. Optimale Zeitpunkte dafür sind aber im Herbst der Oktober und im Spätwinter Februar-März. Die vitale Pflanze verschenkt zu Heilzwecken gerne ein paar ihrer wüchsigen - an Schwarzwurzel erinnernden - Wurzeln.

Die daraus hergestellte Beinwelltinktur ist ein kühlendes, abschwellendes Heilmittel gegen vielerlei stumpfe Verletzungen, Entzündungen und rheumatische Beschwerden. Sie kann z.B. bei Verstauchung, Rücken-schmerzen, Bluterguss, Venen-, Sehnenscheidenentzündung, Hexenschuss und Muskelkater eingesetzt werden.

Material

  • Frische Beinwellwurzeln
  • Alkohol 45%ig für externen Gebrauch
  • grosses Konfitürenglas
  • Braungläser 100ml, weithals mit Ausgussring

Herstellung

  • Beinwellwurzeln gut waschen
  • Das Glas zur Hälfte lose mit feingeschnittenen Wurzeln füllen (Faustregel: Verhältnis Pflanzenmaterial : Alkohol ~ 1: 5) und mit Alkohol auffüllen 
  • Wurzeln 3-4 Wochen an einem hellen, aber nicht heissen Ort verschlossen ausziehen
  • Das Glas von Zeit zu Zeit kurz wenden
  • Durch eine Gaze oder Filter absieben und in 100ml Braunglas mit weitem Hals und Ausgussring abfüllen
  • Die Gläser mit Namen und Abfülldatum beschriften

Die Tinktur ist nur für äusserlichen Gebrauch geeignet und soll nicht auf offene Wunden aufgetragen werden.

Bei optimaler Lagerung ist sie ca. 5 Jahre haltbar und kann auch als
Ausgangssubstanz für andere Zubereitungen (z.B. Beinwellgel) dienen.

Hinweis

Zubereitungen aus Beinwellwurzeln und -blätter werden von den Heilmittelkontrollstellen mit Skepsis betrachtet. Die in den Pflanzenteilen enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide (PA) sollen in hohen Dosen kanzerogen wirken. Die offiziellen Stellen schreiben für äusserliche Anwendungen eine Maximalanwendungsdauer von 4-6 Wochen im Jahr und einen Maximalgehalt an PA vor. Mittlerweile hat die Pharmazeutische Industrie auch pa-freie Pflanzen und Produkte entwickelt.

Schade, dass eine so wertvolle und seit Jahrhunderten bewährte Heilpflanze durch fragwürdige Untersuchungen in kurzer Zeit in Ungnade fallen kann. Bis vor wenigen Jahrzehnten wurden Wurzeln und Blätter des Beinwells als Nahrungs- und Heilmittel auch innerlich eingenommen.

Da die betreffenden Stoffe bei korrekter äusserlicher Anwendung nicht in den Blutkreislauf gelangen, ist eine lokale Anwendung unbedenklich.

Aus Sicht der Volksmedizin stellen Beinwellzubereitungen und -anwendungen bei einer vernünftigen Anwendung auch weiterhin keine Bedrohung dar.

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Wichtig: Die vorliegenden Rezepte und Heilpflanzenbeschreibungen dienen der Weiterbildung und sind nicht als therapeutische Ratschläge für eine Selbstbehandlung bei gesundheitlichen Beschwerden gedacht.