Würde der Pflanze

Bericht der Eidgenössischen Kommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich (EKAH)

vorgestellt am 14. April 2008 in Bern

Laut dem Bericht ist es unmoralisch, Pflanzen grundlos zu schädigen - ebenso ist die Würde der Kreatur in der Verfassung verankert.                                              

EKAH-Bericht: Die Würde der Kreatur bei Pflanzen - Die moralische Berücksichtigung von Pflanzen um ihrer selbst willen (pdf, 2MB - Download)

 

dazu meint der Satiriker Peter Schneider (P.S.) 
Kommentar in der Sonntagszeitung vom 20. April 2008:

"Chlorophyll vergiessen

Wenn ein Mensch nur noch vor sich hin vegetiert wie ein Blumenkohl, wäre es da nicht besser....?
Wer so fragt, hat von der Würde der Pflanze nichts begriffen. Andererseits: Hat nicht auch ein Ficus dasselbe Recht auf einen würdigen Tod wie wir? Welche Ausbildung braucht ein Gärtner, um das Rezept für den Unkrautvernichter auszustellen? Darf man überhaupt Unkraut sagen? Handelt es sich um versteckte Gewalt in der Sprache, wenn wir den Löwenzahn als gemeinen klassifizieren?
Ist es legitim, Pflanzen mit den Leichenteilen ihrer Geschwister zu düngen (sogen. Kompostdilemma)? Lassen sich Pflanzen mit Migrationshintergrund integrieren? Selbst der kaukasische Riesenbärenklau? Wieweit gilt das Inzestverbot für einheimische Selbstbestäuber und –bestäuberinnen? Warum haben die dicksten Bauern die dümmsten Kartoffeln? Wo bleibt da die Chancengleichheit?
Nie war es dringlicher, das Fach "Umwelt und Werte" an allen Baumschulen obligatorisch werden zu lassen, sagt die Eidgenössische Ethik-Kommission."