Bibernelltinktur

"Esst Knoblauch und Bibernell - dann sterbet ihr nit so schnell ...."

...so sollen die Vögel während einer Pestepidemie im Mittelalter von den Dächern gezwitschert haben.

Trotz ihrer unscheinbaren Erscheinung besitzt diese einheimische Wiesenpflanze eine ganz besondere Heilwirkung. Kneipp meinte zur Bibernelle, sie sei ein guter "Kehrbesen" oder auch, sie sei "gewalttätig wie ein Russe" (man möge dieses Zitat verzeihen...).

Die im Herbst geerntete Wurzel enthält ätherische Oele, Saponine und den Scharfstoff Pimpinellin. Letzterer verleiht der Wurzel eine Hitze und Schärfe, welche es beinahe mit dem Meerrettich aufnehmen kann.

Ihre Anwendungen wirken entzündungswidrig, harntreibend und schleimlösend. Wegen der allgemein entgiftenden, keimhemmenden und stärkenden Eigenschaften galt die Bibernelle früher als eines der Theriakkräuter - Allheilmittel, welche vor jeder Art von Krankheit und Vergiftung zu schützen vermochten.

Heute wird die Bibernelle nicht mehr gar so hoch gelobt wie früher. Bei Atemwegserkrankungen, Erkältung, Grippe, Erschöpfung, Halsschmerzen, Heiserkeit und Verdauungsschwäche in der Rekonvaleszenz - vorallem aber bei langwierigen und chronischen Krankheitszuständen wird sie aber noch heute gerne eingesetzt.

Zubereitung

  • frische Wurzel gut säubern und in kleine Stücke schneiden
  • im Verhältnis 1:5 mit 70%igem Alkohol (für innerliche Anwendungen!) in einem Glas ansetzen
  • verschlossen an hellem, aber nicht sonnenbeschienenen Standort 14 Tage ausziehen
  • absieben und in dunkle Flaschen abfüllen
  • 2-3 mal tgl. 10-20 Tr. nach dem Essen einnehmen (Vorsicht bei empfindlichem Magen, in der Schwangerschaft und Stillzeit!)

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Wichtig: Die vorliegenden Rezepte und Heilpflanzenbeschreibungen dienen der Weiterbildung und sind nicht als therapeutische Ratschläge für eine Selbstbehandlung bei gesundheitlichen Beschwerden gedacht.