Grüne-Neune-Salat

Ein Frühlingssalat mit viel Grünkraft

Grünkraft - Viriditas - nannte Hildegard von Bingen die schöpferische Lebenskraft, welche unter vielen Dingen auch das Erwachen, Keimen und Spriessen der Pflanzen im Frühling bewirkt. Es gibt in dieser Jahreszeit nichts Gesünderes als sich von diesem grünen Fruchtbarkeitsreigen anstecken und mitreissen zu lassen.

Neben Spaziergängen im Grünen können auch Wildkräuter und Heilpflanzen die Grünkraft im Menschen stärken. So war es früher um Ostern - im Speziellen am Gründonnerstag - üblich, sich einen Teil dieser unbändigen Lebenskraft einzuverleiben. Dies indem z.B. eine rituelle Suppe mit neun Wildkräutern mit entgiftenden und stoffwechselanregenden Eigenschaften zubereitet wurde. Sie unterstützen den Körper sich voller Elan in einen neuen Jahreszyklus stürzen zu können:

Verwendet werden traditionell 9 Kräuter - z.B. Bärlauchblätter, Löwenzahnblätter, Brennnesselspitzen, Günselknospen, Girschblätter, Scharbocksblätter, Wiesenschaumkraut, Schlüsselblumenblüten, Veilchenblüten. Weitere verwendbare Wildkräuter wären Schafgarbe, Wegwarte, Spitzwegerich, Gundelrebe u.v.m.

Falls der Gründonnerstag für eine wärmende Suppe zu sonnig geraten ist, kann auch ein Wildkräutersalat mit 9 Kräutern zubereitet werden. Ein gemischter Salat mit geschnittenen Karotten, Fenchel, Stangensellerie und grünem Blattsalat wird grosszügig mit jungen Wildkräutern angereichert. Diese können falls nötig etwas geschnitten oder noch besser - mit den Fingern zerrissen werden.

Blüten bleiben am Stück und werden am Schluss auf den fertig zugerichteten Salat gelegt. Zum Abschmecken - falls erwünscht - ein paar Tropfen Zitronensaft verwenden.

Ein guter Tipp zum Schluss: Damit Brennnesselspitzen nicht brennen, werden sie etwas kleiner geschnitten und als erstes unter die Salatsauce gezogen - die weniger Wagemutigen können sie kurz unter dem warmen Wasserhahn schwenken, so brennen sie garantiert nicht mehr.

mehr Heilpflanzen-Zubereitungen

Wichtig: Die vorliegenden Rezepte und Heilpflanzenbeschreibungen dienen der Weiterbildung und sind nicht als therapeutische Ratschläge für eine Selbstbehandlung bei gesundheitlichen Beschwerden gedacht.