Kardentinktur

wohltätige Kratzbürste

Die Karde wurde über Jahrhunderte verwendet, um die Wolle zu kämmen und spinnfähig zu machen.

Dazu wurden ihre Köpfe in der Mitte aufgeschnitten und auf Holzbrettern befestigt. Über diese wurde die rohe Wolle gezogen ("gekardet"), damit sie danach zu Garn weiter-gesponnen werden konnte.

In der Naturheilkunde wird die Wurzel der Pflanze vor der Entwicklung des Blütenstengels verwendet. Bildhaft ausgedrückt werden durch die Anwendung der Karde die Ausscheidungsorgane des Menschen "durchgekämmt" - die Leber- und Gallenfunktion gesteigert, die Harnausscheidung und das Schwitzen angeregt. Dadurch entfaltet sie ihren entgiftenden, reinigenden und stärkenden Effekt.   

Herstellung

  • Die Wurzel optimalerweise im Frühling ausgraben, sauber waschen und zerkleinern.
  • Ein Glas zu ca. zwei Dritteln mit den Wurzeln bestücken, mit 45%igem Alkohol (zur innerlichen Einnahme) bis zum Rand aufgiessen und verschliessen.
  • Die Tinktur wird an einem hellen, aber nicht sonnigen Ort 28 Tage ausgezogen, danach abfiltriert und in Braunglas abgefüllt.
  • Zur Stoffwechselanregung können 3 x 15-25 Tropfen mit etwas Wasser vor dem Essen eingenommen werden.

Die Tinktur wird vor allem als Begleittherapie bei Rheuma und Hautkrankheiten, bei Leber- und Gallenbeschwerden angewendet. Ausserdem wird die Kardentinktur in der naturheilkundlichen Borreliosetherapie eingesetzt. Dazu ist aus meiner persönlichen Sicht Folgendes zu ergänzen:

  • Die Karde ist dabei nur ein Bestandteil eines umfassenden Therapiekonzepts.
  • Die Karde kann und soll dabei nicht einfach eine Antibiotikakur ersetzen. Es liegt im Ermessen des Einzelnen, ob er auf diese schulmedizinische Therapie verzichten will oder nicht. 
  • Um ein bereits geschwächtes Abwehrsystem nicht zu überfordern, wird mit einer tieferen Anfangsdosis von 3 x tgl. 5 Tropfen begonnen. Diese Dosierung kann bei guter Verträglichkeit auf max. 3 x 30 Tropfen täglich gesteigert werden.

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Wichtig: Die vorliegenden Rezepte und Heilpflanzenbeschreibungen dienen der Weiterbildung und sind nicht als therapeutische Ratschläge für eine Selbstbehandlung bei gesundheitlichen Beschwerden gedacht.