Bäume

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Seit jeher verbindet eine dauerhafte und tiefe Beziehung die Menschheit mit dem Baum.

In ältesten Zeiten wurden Bäume und Sträucher bereits als Nahrungslieferanten genutzt - in Hungerzeiten sogar Baumrinden und Eicheln verspiesen - besonders aber die Blätter gehörten zur gewohnten Nahrung der Menschen und Haustiere.

Ein Baum leistet grossartiges für das menschliche Überleben. Neben seinem Wert als Nahrungs- und Rohstofflieferant, bietet er auch Schutz, leistet einen wichtigen Beitrag zur Klimaregulation, reinigt die Atemluft und setzt viel Sauerstoff frei.
Losgelöst von all diesen materiellen Nutzen waren Bäume in vielen Kulturen hoch geschätzt. Als die Menschen noch in Einheit mit der Natur lebten, war ein Baum oft Freund und Begleiter - die Verbundenheit war von Ehrfurcht und Verehrung geprägt. In vielen Mythen, Märchen und Volksbräuchen finden wir noch heute Spuren dieses alten Baumkultes. So wird z.B. manchmal bei der Geburt eines Kindes auf die vergrabene Plazenta ein Baum gepflanzt, eine Linde oder ein Nussbaum.

Auch wenn die noch erhaltenen Bräuche sich verändern, sich den modernen Zeiten angepasst haben, ahnen wir bruchstückhaft etwas von dieser tiefsten Verbundenheit. Mit etwas Gespür können wir unsere Wurzeln wieder auffinden und an alten, verloren geglaubten Fäden weiterspinnen.

Darüber hinaus sind viele Bäume auch Heiler, da sie wirksame Heilmittel gegen verschiedenste Krankheiten und Beschwerden enthalten. Ihre Wirkung erstreckt sich nicht nur auf die körperliche Ebene des Menschen, sondern auch auf Gemüt und Bewusstsein.
Sei es, dass wir uns z.B. bei einem Waldspaziergang erholen, unter einem Baum hockend etwas von seiner Ruhe aufnehmen oder ganz bewusst mit Bäumen zu kommunizieren versuchen.                                     

"Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen,
wer ihnen zuzuhören weiss, der erfährt die Wahrheit.
Sie predigen nicht Lehre und Rezepte, sie predigen,
um das Einzelne unbekümmert, das Urgesetz des Lebens.

Ein Baum spricht:
In mir ist ein Kern, ein Funke, ein Gedanke verborgen,
ich bin Leben vom ewigen Leben. Einmalig ist der Versuch
und Wurf, den die ewige Mutter mit mir gewagt hat,
einmalig ist meine Gestalt und das Geäder meiner Haut,
einmalig das kleinste Blätterspiel meines Wipfels und
die kleinste Narbe meiner Rinde.
Mein Amt ist, im ausgeprägten Einmaligen das Ewige
zu gestalten und zu zeigen."
                          Hermann Hesse, Gesammelte Werke

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